
Sanna, Peter, Oskar & Ida
Heidweiler
November 2021
La Gomera & El Hierro
84
4.11.2021
Come fly with me
Tatataaaaa!!! Es geht wieder los, es geht wieder rund...auf ins nächste Abenteuer! Und das gleich im C&C-Großpack - mit dabei Herrpapa, Fraumama, Schwesterherz samt Mininichte, Schwiema und Schwiepa! Also wenn das mal kein Potenzial für ganz neue Geschichten bietet! Mutig mutig, meinten Einige. Und damit war nicht das sonnige Ziel, sondern die Zusammenstellung der Urlauber gemeint. Das ist nämlich eine Premiere in dieser Konstellation. Es bleibt also spannend!
Spannend war vor der Abfahrt insbesondere das Ausfüllen des Online-Formulars zur Einreise samt Covid-Erklärung - das kostete vor allem Herrnpapa Stunden seiner kostbaren Zeit. Geflucht wurde lauthals über das Captcha "Ich bin ein Mensch", bei dem nacheinander Fahrzeuge gezählt werden mussten - einmal PKWs, einmal Fahrräder, einmal LKWs. Und jedes Mal verzählte sich der werte Herr ("Das waren 7 LKWs - ich schwöre! Von dem letzten hat man nur ein Stück Hinterteil gesehen, aber der zählt auch dazu!"). Durchgefallen! Auf ganzer Linie. Das ist so ähnlich wie bei diesen furchtbaren Rätseln bei 9Live im TV (gibt's das Programm überhaupt noch?) - da kann man nur verlieren, egal wie gut man Münzen, Meerschweinchen oder Stirnlappenbasilisken zählt.
Wir wissen nun auch, dass es nicht zwangsläufig von Vorteil ist, bei einer Flugreise (jaaaa, das Wohnmobil macht Ferien in Landau) einen riesigen Koffer zu besitzen und diesen bis zum Bersten vollzustopfen, denn - wer zu schwer ist, kommt nicht mit. Und damit sind ausnahmsweise nicht Madame und ihre Corona-Kilos gemeint. Nach überstandenem Aus- und Umpackchaos (trotz penibelster Vorbereitung nie zu verhindern. Niemals!) konnte es dann endlich losgehen. Abfahrt um exakt 7h45 mit dem Taxi Richtung Flughafen Stuttgart...finde den Fehler in diesem Satz! Gaaaanz genau - Fraumama war ja auch mit von der Partie. Immerhin kam sie heute lediglich 15 Minuten zu spät und so tuckerten 8 von 10 Urlaubern dann eben erst um 8h Richtung Aeroporto. Bereits 19 Minuten später schickten uns Schwiepa und Schwiema herzliche Grüße vom Stuttgarter Flughafen. Sie waren dann einfach mal so um 6h30 losgefahren. Klar, der Check-In-Schalter öffnete ja auch bereits um 9h50! Kann man machen, muss man nicht.
Der Rest des Tages war, zugegebenermaßen, Stress Pur. Nach getanem Check-In
Warten auf die Boarding Time. 11h50 Abflug Richtung La Gomera (jaaa, es geht auf die Kanarischen Inseln!). Tja, mit Madames Flugangst fühlten sich die gut 4 Stunden wie 4 Wochen an - Hauptsache die Minimenschen waren begeistert! Es war nämlich ihr erster Flug und dementsprechend groß war die Freude. Nach erfolgreicher Landung auf Teneriffa (La Gomera ist so klein, dass sich ein Flughafen nicht lohnt...) folgte die Suche nach dem richtigen öffentlichen Bus zum Hafen. Gesucht, gefunden und drölfzillionen Gepäckstücke unter, neben und auf den Sitzen verstaut. Vor dem Einchecken an der Fähre hatte man eine Ewigkeit Zeit - deshalb stürmten die gesamten Damen ein kleines Hafenrestaurant und Schwesterherz bestellte in fließendem Spanisch die Speisekarte einmal rauf und runter. Aus der Ewigkeit Zeit wurde dann irgendwie ein Lauf gegen die Zeit, denn in Anbetracht der georderten Essensmassen hatte die Küche Einiges zu tun und als die ersten Gerichte am Tisch eintrafen, waren zum Verspeisen eben jener genau noch 8 Minuten Zeit bevor man sich zur Fähre aufmachen musste. Soll heißen - Schwiema stellte den Rekord im Pizza Margerita-Essen auf, Fraumama glänzte ebenfalls mit der Bestzeit im Garnelen-Omelett-Verdrücken. Der Rest kapitulierte und ließ sich alles einpacken. Mit 3 Kindern im Schlepptau und einem Anhänger voller Essen bewegte man sich verständlicherweise im Zeitlupentempo. Was gar nicht mal so gut war - denn bereits 20 Minuten später (um 18h45) legte die Fähre Richtung La Gomera ab. Um exakt 18h48 hechteten wir als letzte Passagiere völlig verschwitzt und entkräftet auf diese Fähre. Nach weiteren 50 Minuten Fahrt erreichten wir...neeeein, nicht unsere Finca. Sondern die Autovermietung am Hafen in San Sebastian - immerhin waren die PKWs vorgebucht und man konnte die letzte 30-Minuten-Fahrt recht schnell antreten. Angekommen in Lepe (einem Mini-Ort im Norden der Insel) mussten alle Gepäckstücke (inklusive schlafender Kinder) nochmals gute 100m den Berg über steinige Wege zur Finca hinaufgeschleppt werden. Ankunft irgendwann gegen 22h30 Ortszeit. Puh! Fertig bis Zum-geht-nicht-mehr. Da ist das Reisen mit dem Wohnmobil ein echter Spaziergang. Flugreisen sind nichts für Warmduscher. Ohne Schmu!



85
5.11.2021
Shopaholic
Nach der unendlichen Geschichte von gestern hält es Madame heute kurz, versprochen. Hoch und heilig!
Die erste Nacht in der Finca war für alle nicht ganz so heilig gewesen, denn jeder nächtigte gerade dort, wo ihn der Schlaf übermannte. Der Pseudo-Kater am nächsten Morgen war aber in Anbetracht dieser traumhaften Location schnell vergessen! Atemberaubender Blick direkt aufs Meer, verwinkelte Zimmer, hinter jeder Ecke eröffneten sich neue Räume, ein zuckersüßer Garten mit Spielhäuschen, Schaukel und Avocadobäumen. Aber nur von Avocados kann man nicht leben. Höchstens, man macht eine 14-tägige Avocado-Kur zur Gewichtssteigerung. Ähhhh...nö. Also los zum nächsten Supermarkt gute 2 km entfernt. Im kleinen Spar-Markt konnten Schwesterherz und Madame nicht wirklich sparen - wie denn auch bei 10 Personen!? Nach knapp 1,5 Stunden und nahezu leergekauftem Markt (außer Fleisch- und Wursttheke...Schwesterherz ist da noch etwas radikaler. Kein Tier für niemandem im Haus) hievte man (die äußerst netten Mitarbeiter packten kräftig mit an!) ungelogen 12 riesige Einkauftstaschen in Badewannengröße ins Auto und war sage und schreibe 407,68€ los. So schnell gibt sonst wohl nur Rebecca Bloomwood aus den Shopaholic-Filmen Geld aus. Wahnsinnig viel stand heute nicht auf dem Programm - Einkäufe verstauen, Zimmer aufteilen, Anreisechaos beseitigen, ausruhen und eine erste kleine Erkundungstour mit den Minimenschen. So lässt es sich leben.


.jpg)







86
6.11.2021
Felis catus
Die schwedischen Eigentümer unserer Finca haben uns zwei riesengroße Geschenke gemacht - Gris und Findus. Die hauseigenen Katzen! Wir alle lieben diese zwei Stubentiger - sie kuscheln, schmusen, sind kinderlieb, lassen sich hochnehmen und streicheln bis zum geht nicht mehr. Sie machen das Haus noch gemütlicher und heimeliger. Ab sofort gibt es also täglich zuckersüßeste Katzenbilder (auf Videos verzichten wir mal...). Geschmeidig wie eine Katze hatte sich Madame heute nicht wirklich bewegt...mit Monsieur, Herrnpapa und Schwesterherz ging es zum Aussichtspunkt Mirador de Abrante. Von der gläsernen Plattform aus hatte man einen fantastischen Ausblick über den Norden der Insel samt Dorf Agulo und Nachbarinsel Teneriffa. Der kurze Weg dorthin hatte es aber in sich - nicht unbedingt weit, aber richtig steil - 587 Höhenmeter auf 3 km. Madame schnaufte wie eine alte Dampflok und hatte Mühe, dem Rest zu folgen. Allen voran dem fast 74-jährigen Herrnpapa samt Lungen-Vorerkrankung, der elbengleich wie Legolas höchstpersönlich den Berg hinaufschwebte. Aber Madame war natürlich nur so langsam unterwegs, weil sie als Einzige einen Rucksack trug - befüllt mit immerhin 4 Äpfeln und 2 L Wasser. So!












87
7.11.2021
Hüftcheck
Heute ging es die gesamte Truppe mal so richtig gediegen an...gefrühstückt wurde wie immer spät, obwohl die erste Minimenschin bereits zwischen 5h und 6h aus den Federn hüpft. Grundsätzlich (so viel sei verraten...das arme Schwesterherz). So gediegen wie der Tag begonnen wurde, ging er auch weiter - zunächst ein Besuch des gestern erklommenen Mirador de Abrante per PKW für alle in der Truppe, danach kleine Miniwanderung durch einen richtig schönen, verwunschenen Wald - hier gab es die seltenen Handbäume (lat. arbor manus) zu bestaunen, die tatsächlich nur in diesem kleinen Waldstück wachsen. Mit 1,1 km genau die richtige Länge, um die neuen Hüften und Knie von Schwiema und Schwiepa zu testen. Prüfung bestanden. Na also!












88
8.11.2021
Vamos a la playa
Heutiges Motto - vamos a la playa! Um genau zu sein der Baby Beach Charco del conde in Valle gran rey. Einfache Fahrt - schlappe 1h15, da auf der Südseite der Insel gelegen. Bei den engen Kurven hier auf La Gomera kein Wunder, dass man für 5 km gefühlte 50 Minuten braucht. Wie gut, dass Monsieur bereits in Norwegen sein Fahrtraining absolviert hatte und geradezu durch die Serpentinen schwebte. Madame wäre selbstverständlich sehr gerne gefahren, ist aber leider nicht als Fahrerin des Mietautos eingetragen...och Menno, so ein Pech aber auch! Zwischendurch gehalten wurde an mehreren Aussichtspunkten direkt an der Straße, freundlicherweise markiert durch Schilder mit hübschen Fotoapparaten darauf. Am Baby Beach erwartete die versammelte Mannschaft Sonne pur, Strohschirme und eine Minibucht mit kinderfreundlichem flachen Wasser. Mit spontan gekauftem Schwimmring, Schwimmflügeln im Cars- und Frozenmotiv (uaaaaahhh!) sowie Schnorchel samt Taucherbrille erkundete man den kleinen Strandabschnitt. So schön das da draußen auch war - der Hunger rief gegen Nachmittag unfassbar laut (wahrscheinlich zu wenige Avocados zum Frühstück verputzt!). Gemeinsam enterte man direkt am Strand das Restaurant Charco del conde (wie originell) und ließ sich Salat, Paella, Tagesfisch, Gazpacho und Gemüsekroketten in rauesten Mengen schmecken. Jaaa, ein Eis gab's auch noch. Ein Hoch auf die Corona-Kilos!












89
9.11.2021
Wir sind nicht allein
Man sollte meinen, diese Finca sei für maximal 10 Personen ausgelegt. De facto lebt hier aber ungefähr das Hunderttausendfache - in Form von Miniameisen (und hin und wieder ein paar Eidechsen und Geckos). Diese putzigen Tierchen sind einfach überall - in der Küche, der Speisekammer, im Badezimmer, im Kleiderschrank, im Bett. Wenn man versehentlich Essen auf der Arbeitsplatte hat stehen lassen, feiern die winzigen Krabbler einen Stehempfang mit Brot, Butter und Marmelade. Gefeiert wurde heute rein gar nichts, denn dieses vamos a la playa gestern war für alle überraschenderweise richtig anstrengend gewesen und hatte über Nacht jegliche Energie aus den Körpern gesaugt...wir sind einfach keine Sonne mehr gewöhnt!
Deshalb vertrieben wir uns die Zeit mit Minimenschenschminken (die Mamas mussten auch herhalten) und einem klitzekleinen Spaziergang zu nahegelegenen Mangobäumen - die ganze Truppe war völlig begeistert von den süßen Früchten. Weniger begeistert davon war allerdings ein Bauer, dem unsere Beute (nur herabgefallene Früchte!!) so gar nicht gefiel! Wir gaben Fersengeld und ließen uns anschließend die Mangos schmecken. Da das Aktivitätsprofil Minus 300 anzeigte, musste noch dringend etwas gegen die Fettmonster getan werden. Mit "Hello, all you lovely people" begrüßte uns dieses wunderschön durchtrainierte Pilates-Frollein auf youtube, das so dünn war, dass man ihr am liebsten Bleigurte angelegt hätte, damit sie nicht augenblicklich aus dem Video schwebte. Die Durchführung der Übungen gestaltete sich, sagen wir mal, etwas schleppend, denn alle Minimenschen hatten sich spontan entschieden, mitzuturnen und taten vor allem eins - den Bildschirm verdecken. Auch gut, dann mussten Madame und Schwesterherz viel weniger Übungen machen! Der Tag war ja auch anstrengend genug, oder?







90
10.11.2021
Kupferrosa
Das Leben zu Zehnt in einer Finca bietet zuweilen täglich neue spannende Geschichten - da wird die steile Dachtreppe hinuntergestürzt (keine Sorge, die neuen Knie haben Stand gehalten), das Partner-Gammelfleisch mit Bodylotion eingerieben (O-Ton Schwiepa), hysterische Wutanfälle ausgehalten (nein, nicht die der Erwachsenen, zumindest noch nicht...), Streitigkeiten der Minimenschen geschlichtet, den ein oder anderen auf dem Klo überrascht (Badezimmer verfügt über keinen Schlüssel), drölfzillionen Häufchen Termitenkacke (geflügeltes Wort der Minimenschen) beseitigt und herzhaft über Hörfehler gelacht (da wird die Mininichte von Schwiema gelobt, dass sie ein großes Mädchen sei, weil sie Kacka ins Klo gemacht hätte...eigentlich ging selbige ins Bett - während des Schlafens! Oder die Trauben sind locker und sollten mal dringend nachgezogen werden. Und aus dem Bummelkasten (unbezahlte Werbung!) werden die Wummelkatzen). Langweilig wird es hier also bestimmt nicht! Bei unserem heutigen Programm kam ebenfalls keine Langeweile auf - bis auf die zwei gereiften Damen machten sich alle auf den Weg zu einem ehemaligen Bananenverladehafen, der dann angelaufen wurde, wenn der eigentliche Hafen in Hermigua wegen schlechten Wetters nicht angesteuert werden konnte. Die Wanderung war nicht besonders lang, aber das Gepäck schwer...Minimadame wollte partout nicht laufen und wurde nahezu den ganzen Weg in der Trage geschleppt. Spätestens da hätte man wissen müssen - es ist etwas faul im Staate Dänemark! Nicht faul, aber dafür richtig nass war die Hose des Minimonsieurs...der musste mal wieder angeblich 2 Tage nicht auf Toilette. Den Rest kann man sich denken. Super, wenn keine Wechselkleidung eingepackt wurde (jaaahaaa, Anfängerfehler!). Kurzerhand wurde mit professioneller Wickeltechnik die rosafarbene Strickweste der Madame zur Pumphose umfunktioniert (Unterhosen werden eh überbewertet!) - sah aus wie der neueste Hosentrend aus New York. Und dieses Rosa steht dem Minimonsieur mit dem Kupferhaar einfach ganz wunderbar! Herrlich...









