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Winter 2022

Italien & Balkan

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26.2.2022

Auf der Mauer

Eigentlich gibt es nur einen vernünftigen Campingplatz in Dubrovnik, von dem aus man recht schnell per Bus die Altstadt erreicht. Eigentlich kostet dieser Platz pro Tag 40€! Strom, Waschen und Duschen extra. Der Platz bietet Kapazitäten für sage und schreibe 250 Mobile...40 mal 250 mal....Adam Riese würde ausflippen angesichts dieser Summe. Wäre wäre Würstchenfähre Madame doch nur ins Camper-Business eingestiegen. So aber nun. Uneigentlich ist ja Hoch-Nebensaison...soll heißen - Campingplatz geschlossen. Unser Glück, denn im Winter campiert man kostenlos vor dem Platz auf einem tatsächlich ganz netten Parkplatz zwischen viel Grün. Das gesparte Geld gab man dann sogleich kurzerhand wieder aus - für 33€ (pro Person!!) erklomm man heute nämlich die Festungsmauer. Die hatte gestern schon zu - nur zwischen 9 und 15h geöffnet. Bei den gesalzenen Preisen hätte wahrscheinlich auch eine 10-minütige Öffnung schon ausreichende Gewinnumsätze gebracht! Aber der Besuch hatte sich wirklich gelohnt - wie die kleinen Wanzen spazierten wir gute 1,5 Stunden über die Mauer. Von dort aus hatte man einen fantastischen Blick auf die Adria (die angekündigten Regenwolken verspäteten sich etwas...) und die so wunderschöne Altstadt, die im Jugoslawien-Krieg zwischen 1991 und 1992 mehr beschädigt wurde als gedacht. Umso schöner, dass heute davon nichts mehr zu sehen ist und alles originalgtreu repariert, saniert und wieder aufgebaut wurde. Nach diesen großartigen Kulissen-Festspielen schlug man das Nachtlager weiter im Norden irgendwo im Nirgendwo auf...an Dünen und einer schönen Bucht unter Pinien.

 

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27.2.2022

King of the Küstenroad

Gestern Nachmittag gab es im Irgendwo erstmal ein großes Hallo! Denn dort trafen wir ganz zufällig Clara und Dustin wieder, denen wir vor genau 14 Tagen an den Thermalquellen in Albanien begegnet waren. Sie sind beide Handwerker und reisen mit ihrem Hund Holly und dem kleinen Wohnmobil (in dem sie auch sonst wohnen!) bis Anfang März ebenfalls in Europa herum. Man sieht sich immer zwei Mal im Leben, oder? Einfach schön, diese Begegnungen. Wunderschön war auch der kroatische Küstenweg an der Adria entlang mit den vielen Inselchen in Sichtweite und den unzähligen Buchten, von deren jede ein kleines Städtchen mit Kirchlein und Strand ihr Eigen nennen konnte. Nach knapp 2 Stunden Fahrt an der Küste entlang schlug man dann in Split auf - in einem 4 Sterne Campingplatz mit Spielplatz, neu renoviertem Restaurant (mit super leckerer Pizza...na also! Schon mal was von Grundnahrungsmittel gehört!?) und riesigem Kiesstrand. Anscheinend trifft man sich aber immer 3 mal im Leben - so zumindest die zwei Briten, die uns seit Shokdra in Albanien immer wieder über den Weg laufen. Aller guten Dinge sind wohl Drei...ähhm. Außer beim Nachwuchs. Haha.

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28.2.2022

Banana Split

Dieser Sternchen-Campingplatz gefiel uns so gut, dass wir das 4. Mal überhaupt seit Beginn unseres Sabbatjahres 2 Nächte an einem Ort verbrachten. Dieses schicke Plätzchen besaß neben dem stylischen Restaurant sogar eine eigene Schwimmlandschaft und eine Hunde-Wasch-Station - ob die wohl auch für Minimenschen einsetzbar ist, die keine Haare waschen wollen? Es käme auf einen Versuch an...Mit noch mehr Zeit als sonst fuhr man völlig gediegen mit dem Bus in die Altstadt von Split, spazierte durch den Diokletianpalast mit seinen tausenden Lädchen und Geschäften (Achtung Déjà-vu...das hatten wir doch schon...in Dubrovnik...und Kotor...und...) und ließ sich anschließend am Wasser die Sonne aufs Köpfchen scheinen. Nach absolviertem Sightseeing ein weiteres Mal dieses Camping-Restaurant gestürmt...heute für alle Pizza! Genau 2 Minuten im über 400 Grad heißen Steinofen. Nicht genügend Kalorien? Kriegen wir hin. Zum Abschluss noch ein Dessert...ganz klar. Ein Banana Split in Split. Was auch sonst!

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1.3.2022

Natur pur

Fasching ging auch dieses Jahr an uns vorüber ohne eine einzige Kostümierung oder Gesichtsbemalung...dem Himmel sei Dank! Eben jenem waren wir auch heute zu Dank verpflichtet, denn das Wetter hielt! Kalt, aber sonnig. Nach dem Banana-Split gestern gab es heute einen Schwarzwald-Becher...soll heißen - raus aus der Stadt, rein in die Natur. Die kam auf dieser Tour oft zu kurz. Das liegt in erster Linie aber nicht an der Faulheit der Mannschaft, sondern schlichtweg am Fehlen geeigneter Wanderwege. Nicht so im Krka Nationalpark (jaahaa, wird so geschrieben...meine Güte, immer diese Zweifler!) - über wunderschöne Holzstege spazierte man über glasklares, türkisfarbenes Wasser, entdeckte unzählige Stromschnellen und gefühlt ebenso viele kleine und größere Wasserfälle. Prädikat außergewöhnlich und unbedingt zu besuchen! Hier spürten Monsieur und Madame wieder einmal, dass ihrer beider Herzen eigentlich für die Natur schlagen und nicht für die großen Städte. Kein Jubel, Trubel, Heiterkeit, kein Lärm, keine Geschäftigkeit, keine Menschenmassen...nur Natur pur und Luft zum Durchatmen. Für den 2 km langen Fußweg benötigten wir gute 2 Stunden...was aber nicht nur daran lag, dass die Minimenschen mit jedem neu gefundenen Stock oder Ast im Wasser panschten, sondern vor allem an den vielen Katzen, die uns auf dem Weg begleiteten und ganz ganz dringend immer wieder gestreichelt werden mussten...ach, dieser grau getigerte Kater. Madame hätte ihn am liebsten eingepackt. Als schnurrenden Passagier...rrrrrrrrrrrrrrr.

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2.3.2022

Wundersame Vermehrung

Die warmen Temperaturen Siziliens liegen ja schon gefühlte Jahrzehnte hinter uns. Je weiter wir uns also gen Norden bewegen, desto fröstlicher wird es. Warum soll es uns auch besser ergehen als all den Daheimgebliebenen! So. Und damit einem nachts im Mobil nicht sämtliche Gliedmaßen abfrieren, muss eine richtig schuften - die Heizung. Betrieben durch Gas. Aus den passenden Gasflaschen. Die leeren sich von Zeit zu Zeit (Kühlschrank und Herd werden ebenfalls damit betrieben)...so alle 2-3 Tage bei diesem winterlichen Wetterchen. Das Beschaffen des Gas-Nachschubs ist so eine Sache - jedes Land hat andere Flaschen, andere Aufsätze, andereVorschriften. Manche Länder befüllen die mitgebrachten Fläschchen einfach vor Ort (in Deutschland verboten), in den meisten Ländern gibt es ein Tauschsystem. Mittlerweile zählen zu unserem Konvolut zwei Flaschen aus Norwegen (an die Schwiegereltern verschenkt), zwei Flaschen aus Italien, eine aus Kroatien und eine aus Deutschland. Wir hoffen, dass die wundersame Gasflaschen-Vermehrung zumindest auf dieser Tour nicht weitergeht...so langsam wird der Platz knapp zwischen den Drölfzillionen Tonnen Muscheln, Schnecken und Steinen in der Heckgarage. In die Heckgarage wurden heute glücklicherweise keine neuen Schätze verstaut, heute staunte man nur über eine winterliche Zauberlandschaft im Nationalpark Plitvicer Seen. Alles noch leicht weiß bepudert, spazierte die ganze Mannschaft auf Holzstegen an einigen Seen enlang, erfreute sich an der weißen Pracht (selbst Madame!), den Wasserfällen und dem tiefgrünen Wasser. Am Ende der Tour schipperte man mit einem kleinen Ausflugsboot über den größten See und wurde danach mit einem zu einem Shuttle umgebauten Unimog (yeah!) fast zum Ausgangspunkt zurückgefahren. Auf dem riesigen leeren Parkplatz ließ sich nach der Wanderung kurz vor Sonnenuntergang auch noch prima mit den Rädern pesen. Punkt 20h schnarchten beide Minimenschen seelig vor sich hin...bei 18 Grad Raumtemperatur. Der sechsten Gasflasche sei Dank...

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3.3.2022

Winter Wunderland

Wieso? Weshalb? Warum? Dieses nette Intro-Liedchen werden Monsieur und Madame täglich gezwungen anzuhören...in gefühlter Endlosschleife läuft nicht die Sesamstraße, sondern eben die Wissensreihe für Kinder über das heißgeliebte Spotify. Es ist ja nicht so, dass es zehnzillionen verschiedene Folgen gäbe (von Umweltschutz über Roboter, Prinzessinnen und Ozeane ist wirklich alles dabei). Aber - an was haben die Minimenschen einen Narren gefressen? Genau. Den Dinos. Selbst Madame kennt jetzt haargenau den Unterschied zwischen einem Diplodocus, dem Allosaurus und dem Compsognathus. Sie weiß nun ebenfalls, welche Laute der Archeopterix von sich gab oder wie der Brachiosaurus die gefressenen Blätter verdaute. Verdauen musste man die heutige Fahrt durch dieses zauberhafte Winterwunderland nicht, nur genießen (die Straßen waren nämlich geräumt und schneefrei!). In guten 2 Stunden und 2 ganzen Dino-wieso-weshalb-warum-Endlosschleife erreichte man den Bajer See in Kroatiens Westen. Und verbrachte den restlichen Tag mit Herumtoben auf dem dortigen Spielplatz und Spaziergang am Seeufer entlang. Kalt, aber sonnig schön.

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4.3.2022

Pozdravljena Slovenija

Wir sind Grenzgänger. Und passierten heute seit Tourstart Mitte Januar zum exakt elften Mal eine Landesgrenze! Die Pässe werden bereits wie ferngesteuert gezückt, dazu den Fahrzeugschein und manchmal auch den grünen Versicherungsbrief. Vor lauter Länderhüpfen verwechselt man auch schon mal die Sprache - so entschuldigte sich Monsieur in Montenegro mit Scusi und begrüßte den Grenzbeamten in Kroatien mit Përshëndetje. Glücklicherweise verwechselte er wenigstens nicht die geplante Route und so war man pünktlich um 13h an den Postojna Tropfsteinhöhlen. Fulminater hätte uns Slowenien wohl nicht willkommen heißen können! Die Höhlen sind mit einer Länge von 24 km die zweitgrößten für Touristen erschlossenen Tropfsteinhöhlen der Welt. Die bisherigen 39 Millionen Gäste erleben gerade einmal 5 km des Höhlensystems. Zur Freude der Minimenschen (okeeee, auch die der Großen) legte man die ersten 3,5 km in einem  kleinen elektrischen Zug zurück. Und was sich da dem Auge bot war schöner und beeindruckener als es die Kulissen von Harry Potter und Herr der Ringe jemals sein könnten! Etwas derart Perfektes und Atemberaubendes schafft wohl nur die Natur selbst! In Jahrtausenden bildeten sich fantastische Formationen aus Kalkstein - Stalakmiten (von unten nach oben wachsend), Stalaktiten (von der Decke hängend) oder ganze Säulen, die diese wunderschöne Steinwelt zu einem perfekten Erlebnis machten. Im großen Saal finden jährlich zur Weihnachtszeit Konzerte statt - mit einer Platzkapazität von 10.000 Besuchern! Ständige tierische Besucher gibt es hier auch zu bewundern - zu den insgesamt 115 hier lebenden Höhlentierchen zählen nicht nur Käfer, Krebse und Schnecken, sondern vor allem der Grottenolm, der sich perfekt an das Leben in der Dunkelheit angepasst hat - zurückgebildete Augen, keine Schuppen, fehlende Pigmentierung. Um dieses empfindliche Tier nicht zu stören, war das Fotografieren mit Blitz im gesamten Höhlensystem verboten. Aber ganz ehrlich - selbst mit Blitz hätte man diese Perfektion nicht annähernd ablichten können. Also - hinfahren und staunen!

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