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Frühjahr/Sommer 2022

Großbritannien & Irland

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29.6.2022

Houston, wir haben bald ein Problem

Ich sehe nicht, was du auch nicht siehst und das ist farblos. Außerdem geruchlos, wenn man ihm nicht zur Sicherheit einen beißenden Gestank beigefügt hätte. Ich sehe nicht, was du auch nicht siehst und das ist exakt 6kg schwer. Und essentiell fürs Leben im Wohnmobil. Ding ding ding ding ding! Volltreffer! Jawohl, es ist das Gahaaas! Seit fast 1 Woche suchen wir wieder verzweifelt nach dem Gas-Glück in 6kg schweren roten Propanflaschen. Die Fläschchen gibt es auch in Irland wie Sand am Meer, nur eben nicht in der Größe, die gerade so im Mobil eingebaut werden kann. Beim heiligen Kanonenrohr, das kann doch nicht so schwer sein! Doch. Geht schon. Drölfzillionen Tankstellen, Shops und Baumärkte wurden bereits abgeklappert. Und jedes Mal zog man eine Niete und keinen Hauptgewinn.  Der war heute die wunderschöne Landschaft auf dem Ring of Beara. Und der Stellplatz mit angeschlossenem Café und Spielplatz sowieso!

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30.6.2022

Lady in Blue

Morgendlicher Promi-Besuch auf dem kleinen Stellplatz im noch kleineren Eyeries auf der Halbinsel Beara im äußerten Westen Irlands. Haddaway und Celine Dion schmettern ihr 'What is Love' und 'That's all coming back to me now' voller Inbrust von der gegenüberliegenden Baustelle herüber. Na, das kann doch nur gut werden! Und das wurde es auch. Wir. Haben. Gas. In Castletownbere gab's zwar nur eine 4,3 kg Flasche, aber what shall's? Sie passt ins Wohnmobil, die Adapter auch und die kleine bauchige Lady in Blau bringt uns über die Gasrunden bis nach Cork. Also wenn das kein Grund zum Feiern ist?! Nichts lieber als das! Bei schönstem Wetterchen den Trail zur Copper Mine in Allihies genossen, einer wirklich sehenswerten, Ende des 19.Jahrhundert stillgelegten Kupfer-Mine, dessen altes Maschinenhaus über dem ganzen Gelände thronte wie eine Königin. Das zugehörige Museum ließ man links liegen - wer weiß, wann der nächste Regen kommt! Tagesmotto - draußen bleiben bis die Sterne leuchten...

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1.7.2022

Klingt komisch, ist aber so

Heute war ein richtig komischer Tag. Kurz nach dem Frühstück fiel Monsieur siedend heiß ein, dass ja noch die Wanderschuhe von ihm und den Minimenschen vor dem Mobil standen. Seit letzter Nacht. Klingt komisch, ist aber so! Geregnet hatte es zum Glück erst seit den Morgenstunden. Schuhe also nur halb mit Wasser gefüllt. Durchgeführte Trocknungmission erfolgreich. Beim anschließenden Einkauf überkamen Madame urplötzlich Heimatgefühle. Lag wohl an den Lauchzwiebeln. Erntefrisch aus der Pfalz. Klingt komisch, ist aber so! Und der danach angesteuerte Campingplatz wusste trotz Online-Reservierung rein gar nichts von unserem Besuch. Lag wohl daran, dass wir versehentlich bei einem namensgleichen Platz reserviert hatten. Auf der Isle of Man. Schlappe 450km entfernt. Klingt komisch, ist aber so. Und die Schnecke, die der Minimonsieur gestern Abend als Haustier mit ins Wohnmobil nahm, war heute morgen wie vom Erdboden verschluckt. Schnecke absolut nirgendwo auffindbar...bis heute Abend. Klingt saukomisch, ist aber so.

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2.7.2022

Schafskopf

Schafskopf-Turniere sollen ja unglaublich spannend sein. Das kann Madame weder bestätigen noch widerlegen - sie hat noch nie Schafskopf gespielt. Dafür aber heute unzählige davon vor die Nase bekommen. Das Logo des Sheeps Head zeigte nämlich 2 störrische, sich bekämpfende Schafsböcke, deren Konterfei uns an jeder noch so kleinsten Ecke entgegensprangen. Wir sprangen auch - über ein eigentliches Verbotsschild für Campervans hinweg. Uneigentlich sind damit ja aber nur unfähige Fahrer gemeint. Monsieur ist ja der Michael Schumacher der Wohnmobile, also immer weiter dem Sträßchen nach bis zum Parkplatz an Bernie's Cupon Tea Café. Dieses Café, sagen wir mal, war recht speziell (also richtig spooky!) - da stapelten sich die in Plastikfolie eingepackten Sheeps Head Shirts (mit besagten Schafsböcken) neben seltsamen Postkarten und handgemalten Sprüchem wie 'All our guests bring joy into this room. Some by coming, others by going'. Gar nicht mal so schöne Fotografien wurden für den Preis von ins-Blaue-hinein-pi-mal-Daumen-ausgedachten 260€ das Stück angepriesen und auf jedem Tisch prangte eine einlaminierte Karte, die darauf hinwies, dass Kinder zu ihrer eigenen Sicherheit beim Besuch des Cafés am Tisch sitzen bleiben sollten....Bernie selbst hätte locker eine direkte Verwandte der Addams Family sein können (jetzt wissen wir wohl auch, warum Kinder zu ihrer eigenen Sicherheit nicht aufstehen sollen!). Da überlegte man vor der Bestellung zunächst um Erlaubnis zu bitten, ob man einen Kaffee ordern dürfte. Aber die Wanderung zum Leuchtturm am Sheeps Head, die war richtig schön. Trotz Nieselregens. Der sich aber bald verzog und einem strahlend blauen Himmel Platz machte. Vielleicht hatte da auch Bernie ihre Finger im Spiel...eventuell aber auch ein eiskaltes Händchen. Wer weiß?!

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3.7.2022

Zipfelei

Die äußersten Zipfel verfolgen uns immer noch. Nach dem westlichsten Zipfel auf der Halbinsel Dingle nun der südwestlichste Zipfel Irlands am Mizen Head. Hier wäre Bernie mit ihrem kleinen Addams-Family-Café wohl heillos überfordert gewesen - hier schlug das Tourismus-Herz nämlich im Marathon-Takt. Riesiger Parkplatz, Café, Spielplatz, Souvenirshop, Museum und Visitors Center. Alles dabei. Ach ja - und natürlich auch der Leuchtturm selbst. In dem durfte man sogar umherwandeln - bis 2001 war hier das alte Museum untergebracht. Wirklich sehenswert, wie die Leuchtturmwärter bis Anfang der 1990er dort gelebt hatten. Minimadame fand das künstliche Styropor-Frühstück des Wärters übrigens am interessantesten. Äußerst interessant und dazu noch viel spannender die anschließende Jagd auf Krebse, Fische und Garnelen am wunderschönen Barley Cove Beach. Übernachtet wurde nicht weniger schön am zauberhaft- verwunschenen Aughadown Graveyard. Dass Madame tatsächlich mal diese Attribute für einen Friedhof benutzen würde...klingt komisch, ist aber so. Unfassbar komisch war dann auch die ältere irische Lady jenseits der 80, gekleidet in einen roten Samtmantel mit Pelzkragen, einer wollweißen Strickmütze, dazu lange Ohrringe und eine perlenbesetzte riesige Brosche. Standesgemäß gekleidet für den Friedhofsbesuch. Uns stattete sie am Mobil auch noch einen Besuch ab und plauschte als würden wir seit Jahrzehnten zusammen Pferde stehlen. Und gute Freunde dürfen auch mal Tacheles sprechen. O-Ton der Dame - 'Oh, he has ginger hair! How did that happen? Maybe a Stranger, he?!' und zum Abschluss das dreckigste Lachen, das wir je gehört hatten! Jaja, wenn der rothaarige Postmann zwei Mal klingelt...haha.

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4.7.2022

Greetings from Baltimore

Eigentlich war man schon längst an der Abzweigung vorbei. Uneigentlich musste Monsieur am nächsten Kreisel doch noch mal umdrehen. Madame wollte nach Baltimore - es waren doch nur schlappe 40 Minuten Umweg (und der atlantische Ozean musste auch nicht überquert werden, also bitte, ja?!). Und sie hat sich so gefreut! Denn keiner hat den Ausflug bereut. Der Baltimore Beacon, das 15 m hohe Wahrzeichen West Corks, ragte direkt an der Küste wie eine Rakete gen Himmel empor. Einfach mal etwas anderes als diese ganzen Steinkreise und Dolmen. Die Minimenschen meinten nur 'Boah, wie cool!' Da wartete man doch gerne mal schlappe 25 Minuten bis die US-amerikanischen Touristen ihre Drohnen-Flüge beendet hatten, um einen Schnappschuss machen zu können. Bitte lächeln. Cheeeese!

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5.7.2022

Lasst CORKen knallen!

Wuhuuu! Heute lassen wir mal die Korken knallen. Wo könnte man das besser tun als in Cork selbst, Europas Kulturhauptstadt 2005. Und die 200.000 Einwohner-City macht es seinen Besuchern auch wirklich leicht, begeistert zu sein. Eine bunte, leuchtende, trubelige Innenstadt mit unzähligen Lädchen, Geschäften, Cafés, Bars und und und. Dazu die Oper, Kirchen, Kunstgalerien und...das GUTEBUTTER Museum! Dass Madame das erleben darf! Ein ganzes Museum nur für die GUTEKERRYGOLDBUTTER...aber um ehrlich zu sein - die 10€ Eintritt hätte man auch gut und gerne in ein paar Päckchen des fettigen Goldes investieren können. Prädikat - joa. Geht so. Eindeutiger Favorit der Shandon Tower. Hier durfte man, bewaffnet mit Gehörschutz, selbst die Glocken betätigen und wie Malen nach Zahlen kleine Melodien spielen. Die anvisierten 'Bruder Jakob' und 'Morning has broken' waren immerhin fast zu erkennen. Die arme Nachbarschaft, die täglich die tonalen Misserfolge der Touristen aushalten müssen! Belohnt für diese melodiösen Meisterwerke haben wir uns danach beim Syrer um die Ecke...und im fantastischen English Market. Eine riesige überdachte Markthalle aus dem 18.Jahrhundert mit allem, was das kulinarische Herz begehrte - Öle, Käse, Oliven, Obst, Fisch, Gemüse, Fleisch, Törtchen, Kuchen, Pralinen, Gewürze. Schlaraffenland, wir kommen! Madame entschied sich für eine Haselnuss-Mandel-Dattel-Energy-Kugel vom Ausmaß eines Medizinballs (jahaaaaa, dunkle Schokolade war auch noch außenrum. Meine Güte!). Köstlichstes Nervenfutter! Das brauchte sie auch für den angeblichen Gas-Großhändler - schlappe 30 Minuten Umweg für nix und widder nix. Seit Ende Mai werden hier weder deutsche Gasflaschen getauscht noch gibt es 6 kg Propankartuschen. Dem Brexit sei Dank! Na hoffentlich hält die blaue Lady noch bis zu unserer Rückkehr. Toi Toi Toi...

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