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Frühjahr/Sommer 2022

Großbritannien & Irland

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8.6.2022

Sohn des Meeres

Mananann mac lir steht majestätisch in seinem Schiff, das kein Segel für die Fahrt auf den Wellen benötigt, über dem fantastischen Gortmore Viewpoint am Binevenagh-Berg. Lir, eine keltische Sagengestalt, ist in der irischen Mythologie der Sohn des Meeres. 1896 fanden an dieser Stelle zwei Bauern beim Pflügen eines Ackers einen sensationellen Goldschatz, der neben einer Schale, 2 Halsketten und 3 Torques auch ein hervorragend erhaltenes Boot beinhaltete. Aufgrund der Nähe zum Meer und der nautischen Natur des Boots geht man bei diesem Goldhort von Opfergaben an den Meeresgott aus. Zu seinen Ehren entstand 2013 die Skulptur Lirs.
Geschaffen wurde sie von John Darren Sutton, einem Bildhauer, der unter anderem für die Kulissen von Games of Thrones (diese Serie verfolgt uns nun seit Split...) verantwortlich war. Wunderschön ist die Gottheit anzusehen, wie sie da mitten in den irischen Hügeln thront und von dort aus das in der Ferne liegende Meer zu beschützen scheint. Madame wäre ob der Schönheit dieser Skulptur gerne mit ins Boot gestiegen, aber das war, sagen wir mal, leider nur eine halbe Sache. Keine halben Sachen machte man aber mit der anschließenden 14 Minuten Fährüberfahrt von Nordirland in die Republik Irland - wir verließen endgültig das Pfund und hießen den Euro wieder willkommen. Das irische Willkommensgeschenk bestand in wunderschönen Fotomotiven - Leuchtturm, Strände und tolle Felsformationen an der Küste. An Malins Head, dem irischen Nordkap, schlug man das Nachtlager auf und machte sich am späten Nachmittag noch zu einer kleinen Wanderung auf. Kaum am Antlantik angekommen, pfiff der Wind um die Ohren. Und der Regen peitschte gleich mit. Wie gut, dass Madames Regenjacke im Wohnmobil hing. Aber die Schlechtwetterzwerge, die haben wir mal so richtig schön geärgert! 

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9.6.2022

Papa, lass rollen!

Die Straßen hier in Irland zeigten uns auch heute, was in ihnen steckte...30% Gefälle! Das gab es selbst in Norwegen nicht. Am Beginn dieser Rennstrecke meinte Minimonsieur (der am liebsten auf der Autobahn fährt, weil man da so schnell rasen und lahme Enten überholen könne) ganz trocken "Papa, lass rollen!". Äähmm...nö! Die Abdrücke von Madames Finger sind immer noch in der Armlehne sichtbar. Deutlich entspannter dagegen die knapp 40 minütige Fährfahrt über den Lough Swilly. Und noch entspannter das Vor-sich-hin-tuckern durch die irische Landschaft bis hin zum Campingplatz (wir müssen waschen!) samt gar nicht mal so schönem Trailerpark, der ab Ende Juni tatsächlich komplett ausgebucht ist für die ganze Sommersaison. 100 seelenlose Trailer mal 2500€...Madame überlegt ein weiteres Mal ins Campingbusiness umzusteigen. Ein gutes hatte der Trailerpark - ein amazing playground on the site. Wie sagte der irische Besitzer - happy children, happy parents. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

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10.6.2022


Der Sturm


Heute fühlte man sich fast wie in Shakespeares Sturm. Nur ohne Schiffbruch... das Stürmchen beherrschte den ganzen Tag! Und zwar in einer solchen Stärke, dass man sich draußen beinahe nur schreiend verständigen konnte. Viel sagen musste man aber angesichts des wunderschönen Great Pollet Arch und dem traumhaften Fanad Head Leuchtturm eh nicht. Und der Übernachtungsplatz am Doe Castle...ebenfalls zum stillen Schwelgen schön.

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11.6.2022

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts

Die Aussage zweier Locals in Ballycastle, wir hätten mit der Abwesenheit von Wind und Regen das wohl beste irische Sommerwetter erwischt, hätte uns wohl zu denken geben sollen... Einmal Wind mit Regen und Nebel bitte. Und noch einen Nachschlag davon. Schlechtwetterzwerge in Höchstform. Heutiges Motto also - wie Sie sehen, sehen Sie nichts! Schade eigentlich. Immerhin hat es in einer kleinen Regenpause (wir sind erst 50 m vor dem Mobil nass geworden...trotz Regenjacke. Jahaaa, Madame lernt dazu und hatte ihre auch übergeworfen) zur Besichtigung eines Dolmensteins gereicht. Der ca. 5500 Jahre alte Kilclooney Dolmen steht zwischen völlig unbeeindruckten Schafen und Eseln auf einer Weide und ist eines der am besten erhaltenen Portalgräber Irlands. Mit einem Ausmaß von 13 m auf 20 m und einer Höhe von über 6 m wirklich beeindruckend. Beeindruckend trotz suboptimalem Wetterchen auch der wunderschöne Strand bei Portnoo. Hier kann man prima übernachten... auch mit Schlechtwetterzwergen.

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12.6.2022

How do you do in your Gummischuh?

Diese Gummstiefelchen sind schon eine feine Sache. Zumindest, wenn man welche hat. Die, die keine hat, lässt sich deshalb einfach tragen. Zum wiederholten Male hievte also der gute Monsieur Madame übers Wasser (diesmal Huckepack auf dem Rücken...da verteilt sich das Gewicht besser. Haha.). Denn ganz trockenen Fußes erreichte man von Portnoo aus Inishkeel Island trotz Ebbe-Höchststand nicht. Dank Gummischuhen und Regenpause erkundete man die Überreste des aus dem 6.Jahrhundert stammenden St.Colonell Klosters samt zugehörigem Friedhof und Drölfzillionen gefleckten Weinbergschnecken. Allesamt im Haus verkrochen. Wer kann es ihnen verübeln bei dem üblen Wetterchen! Der heutige Tagessieg ging eindeutig an die Schlechtwetterzwerge - lediglich der Supermarkt wurde noch unsicher gemacht. Da war es zwar auch kühl, aber immerhin trocken. Die Gummistiefel hatten Pause...na immerhin.

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13.6.2022

Zwergen-GPS

Diese vermaledeiten Miesepeter-Zwerge sind doch recht anhänglich...ungefähr so, wie die weiblichen Fans von New Kids on the Block, Take That und Wie-sie-noch-alle-hießen-Boy-Groups in den 90ern. Wie ein GPS-Sender haben sie sich an unsere Fersen geheftet und denken nicht im Traum daran, endlich abzutauchen und in den Tiefen Morias nach Gold und Edelsteinen zu schürfen. Geschürft haben wir trotz des, sagen wir mal, herbstlichen-wir-hätten-aber-lieber-Sommer-Wetters, nach ein paar schönen Fotozielen - angefangen beim Castle Classiebawn bis hin zu einem alten Wrack am Rosses point und der wunderschönen Bronze-Skulptur "waiting on the shore". Die überlebensgroße Frau streckt ihre Arme sehnsüchtig in Richtung Meer, wartet auf die Seeleute und soll an diejenigen erinnern, die auf dem Wasser einst ihr Leben ließen. Wir ließen den Tag am O'Dowd Castle direkt am wild atlantic way ausklingen. Ohne Regen. Na also...geht doch.

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14.6.2022

Delfine zum Frühstück

Einen O-Saft, ein Müsli, ein Marmeladenbrot und eine Kolonie Delfine, bitte! So ungefähr hätte unsere Frühstücksbestellung aussehen können. Denn heute bekam nicht nur der Magen, sondern auch die Augen etwas zum Futtern - Minimonsieur, also known as the Superauge, entdeckte sie als Erster. Da schwomm mirnichtsdirnichts einfach mal eine Horde Delfine an der Küste vorbei! Ob sie auch auf Frühstücksfang waren?! Die 7 Surfer (zum Glück nicht die 7 Zwerge aus den Schlechtwetterbergen!!), die sich in den Wellen tummelten (der Küstenabschnitt vor Easky ist DAS irische Surferparadies, weil die Wellen durch vorgelagerte Riffe größer werden und anders brechen als auf Sandbänken) wären in ihren knackigen Neoprenanzügen zumindest ein Leckerbissen für Haie gewesen. Und für Madame. Bewaffnet mit Fernglas. Uhaha! Die Delfine zogen weiter und wir auch - in Richtung Kloster Rosserk. Erbaut im 15. Jahrhundert, um bereits 130 Jahre später vom damaligen Gouverneur niedergebrannt zu werden. Obwohl dabei große Teile den Flammen zum Opfer fielen, war das Kloster wirklich sehenswert und immer noch beeindruckend in seiner Größe und Bauweise. In seiner Größe auch mehr als imposant der Steastack Downpatrick head an der Westküste weiter südlich, an dem man das Nachtlager aufschlug. Glücklicherweise gibt es in der Republik Irland (im Gegensatz zu Nordirland) neben nicht vorhandenen No-Overnight-Camping-Schildern auch kaum Höhenbeschränkungen an Parkplätzen. Sämtliche Höhenbeschränkung hatten heute übrigens auch die Wellen über Bord geworfen - als blau-weiß-schäumende Ungetüme peitschten sie an die Felsen und waren spannender als Grüffelo und Schweigen der Lämmer zusammen. Naturkino vom Feinsten...fehlte nur noch das Popcorn.

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